South Africa; Kruger Nationalpark

Südafrika empfing mich mit offenen Armen. Zumindest vermittelte dies die neue überdimensionale Mandela Statue in Pretoria. Tatsächlich staune und geniesse ich immer wieder auf’s Neue die herzliche Gastfreundschaft meiner Freunde hier. Aber auch der Rest der Bevölkerung erlebte ich nie so schlecht und gefährlich wie ihr Ruf ist. Darum fürchtete ich mich auch nicht in Pretoria zu Fuss auf den etwa einstündigen Weg zu machen, um einen Freund zu besuchen. Unterwegs fand ich mich unvermittelt auf einer einsamen Strasse wieder. Ein Typ holte mich ein und sprach mich mit den drohenden Worten an: „Ich will nicht mit dir kämpfen“. Nun ist es soweit, dachte ich. Ich werde tatsächlich Opfer eines Raubüberfalles. Bei der Musterung des jüngeren, kleineren, aber sehnig-kräftigen Mannes schätzte ich meine Chance bei einem Kampf etwas optimistisch mit 40:60. Immerhin hielt er mir die Option offen, ihm mein Geld kampflos zu übergeben. Da ich weder eine Waffen an ihm sah, noch einen schnellen, direkten Angriff auf mich fürchtete, versuchte ich es mit der stärksten Waffe, die mir zur Verfügung stand: das Wort. Oder besser: viele Worte. Was selbst in meinen Ohren pathetisch klingt, zahlte sich aber zumindest in diesem Fall aus. Das folgende Gespräch, während er neben mir herging, lenkte ich auf Gleichheit, Brüderlichkeit, Moral und Gewissen eines guten Mitmenschen. Wir trennten uns friedlich als „Brüder“, mit den besten Wünschen für einander.

Wenige Tage später sass ich in meinem Landrover inmitten der Wildnis des Kruger Nationalparks. Teile davon fielen Buschbrände zum Opfer. Während es an einige Stellen noch rauchte, spross woanders bereits wieder kräftig grünes Gras aus der verbrannten Erde. Gedankenverloren rollte mein Wagen über Schotterpisten, während meine Augen sich im buschigen Gelände verloren. Erschrocken stampfte ich auf die Bremsen, wenn ein Kudu oder andere Antilope über den Weg huschte oder ein riesiger Elefant neben der Strasse mich aus meiner Träumerei riss. Ich will gar nicht wissen wie viele versteckte Löwen, Leoparden und anderes Getier mich beim Vorbeifahren beobachteten. Andere Parkbesucher machten mich auf etliche interessante Tiersichtungen aufmerksam, so dass ich in den drei Tagen doch noch viel vor meine Linse zu sehen bekam. Einige Bilder davon dürft ihr hier in der Galerie betrachten, während ich den abendlichen Himmel hinter dem Stacheldrahtzaun des Camps geniesse…

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