Weit verstreut liegen die grossen Felsbrocken und rostbraunrote Hügel um Hampi herum. Davor, dahinter und manchmal auch darauf stehen mehr oder weniger verfallene Tempel. Dazwischen ödes Felsland, Bananen- oder Zuckerrohrplantagen. Der Thungabadra-Fluss teilt die Landschaft in „drüben“ oder „diesseits“ ein. Stundenlang kann man unbehelligt durch die Landschaft wandern, verwachsenen Wege oder ausgetretenen Pfaden folgen, Hügel hoch und runter steigen.
Der Ort Hampi ist auf ein kleines Viertel zusammengeschrumpft, nachdem die Regierung beschloss „etwas“ aus Hampi zu machen. Viele Wohn-, Geschäfts- und Gästehäuser wurden enteignet und die Besitzer mit kleinen Abfindungen abgespeist. Einige Kilometer ausserhalb wurde ihnen ein Stück ödes Land zur Bebauung überlassen. Ohne Strom- oder Wasseranschluss, geschweige denn von Kanalisation. Die Enteigneten sahen sich gezwungen in den umlegenden Dörfer einzumieten, wo die Mietpreise drastisch anstiegen. Somit bleibt den Leuten kaum was übrig, um auf dem von der Regierung „grosszügig“ geschenktem Boden zu bauen. Was mit die Regierung mit dem Grundstück macht, dass sie an sich riss, kann mir niemand genau sagen. Die Gebäude wurden alle dem Erdboden gleich gemacht. Manche mutmassen es gäbe neue grössere Parkplätze, ein Mitarbeiter des archäologischen Departements erklärt, es werden weitere Ausgrabungen gemacht und andere denken, die Regierung will nur die Anzahl Übernachtungsplätze reduzieren und Touristen in die grossen Hotels im nahen Hospet zwingen.
Etwas vom alten Charme ist aber in den alten Gassen hängen geblieben. Kühe kauen am Abfall, Kinder springen die Strassen auf und ab und alte Leute spielen ein Brettspiel mitten auf der Gasse, während daneben Kleider oder Haare an einem Wasserhahn gewaschen werden.