Das Hadzabe Volk

Freunde luden mich ein zum Lake Eyasi zu fahren und dort das Hadzabe Volk (mehr Infos über das bedrohte Volk -> hier klicken )aufzusuchen.

Mehrheitlich ernähren sich die Hadza vom Sammeln und Jagen, so wie es ihre Vorfahren über tausende von Jahren praktizierten. Obwohl man uns weismachen wollte, dass dies so noch ausnahmslos üblich wäre, schien mir die Moderne bereits einen gewissen Einfluss zu nehmen. Zumindest in dieser Gruppe, die wir besuchen durften. Neben teilweiser moderner Kleidung, wurde auch Mariuhana geraucht, das sie angeblich gegen einen teil ihres Fanges eintauschen. Wie es auch sei, die althergebrachten Techniken der Waffenherstellung, der Jagd und des Feuermachens verstehen sie zumindest noch perfekt. Der „Souvenirstand“ hingegen passt wieder weniger gut ins Bild einer unberührten archaischen Gesellschaft. Für uns Besucher war’s aber dennoch eine Zeitreise in eine prähistorische Welt.

Der Bauernmarkt von Arusha

Ein kleiner ‚farmer’s market‘, der nur einmal pro Monat stattfindet, war gerade angesagt. Wahrscheinlich war er dazu gedacht, ökologischen Produkte der Umgebung hier eine Plattform und Verkauf zu bieten. Zwar ist Mr. Spice anwesend, der etliche Kräutersetzlinge und Gemüse anbietet, doch ansonsten sind’s eher Kunsthandwerk, Pflegeprodukte und hausgemachte Spezialitäten. trotzdem war’s nett von verschiedenen Honigsorten zu probieren, Kaffee zu schlürfen und die Augen über das kunterbunte Angebot schweifen zu lassen. So kann man den Tag in Arusha auch vergnüglich verbringen.

Kaffeerösterei in Arusha/Tansanien

Soeben zurück in Afrika, wurde ich zu einer neuen Kaffeerösterei eingeladen. Bei Besichtigungen von Kaffeeplantagen werden den Touristen meist die traditionelle Art der Kaffeeverarbeitung gezeigt, also ernten, über dem Feuer rösten und zu Pulver stampfen. Hier aber geht’s um grössere Chargen, die mit einer modernen Maschine exakt  geröstet werden. Stolz zeigt mir Mathew die neue Maschine, erklärt wie sie funktioniert und führt sie mir dann auch gleich vor. Das Prinzip ist ziemlich simpel. Geerntete und geschälte Kaffeebohnen werden erst durch ein Gebläse von Schalenresten und Staub gereinigt. In der auf 280°C geheizten Röstetrommel wird unter der ständiger Drehung das grünlichen Kaffeebohnen braun bis dunkelbraun. Je länger desto dunkler und kräftiger fällt die Rüstung aus. Der Status des Vorgangs kann mit einem Probenehmer überprüft werden. Wurde die gewünschte Röstung erreicht, werden die heissen Bohnen zum abkühlen in ein Sieb gelassen, wo sie weitergerührt werden, bis sie fertig zum Mahlen und Abpacken sind. Dies geschieht im nächsten Raum noch alles von Hand. Auch das Bekleben der Etiketten ist hier Handarbeit. Unterm Bild des Präsidenten folgte dann noch die Degustation des Kaffees. Nun fliesst der Genuss Afrikas wortwörtlich den Gaumen hinunter.

Motorradtour 2018: Sardinien; best of!

Sardinien ist ein Eldorado für Motorradfahrer, höre und lese ich überall. Trotz dieser erhöhten Erwartungshaltung wurde ich nicht enttäuscht: Kurven, Kurven, Kurven. Zusammen mit meinem Motorradkumpel kurvten wir von Norden nach Süden, von Osten nach Westen, über Berge und an Küsten entlang. Dabei bestaunten wir aus dem Meer herausragende Felseninseln, erkundigten einige mittelalterliche Städte, tranken Kaffee in urchigen Bars und lagen manchmal einfach nur faul am Strand. Viel darüber zu erzählen gibt’s eigentlich nicht, dafür lasse ich lieber einige Bilder sprechen…

 

 

 

Motorradtour 2018: Cote d’Azur; best of!

Es war spätabends, als mich auf dem Weg zum Flughafen Barcelona nochmals Zweifel beschlich. Bringt sie wirklich keinen Schalenkoffer mit? Werden wir das zusätzliche  Gepäck auf dem Motorrad unterbringen können?  Und wie werden wir auf dem Motorrad und unterwegs harmonieren? Entstanden ist die Idee einer gemeinsamen Reise aus einer Laune heraus. Im Gespräch über Photo Shooting, Camping und Motorradtour fiel die halb ernst – halb scherz gemeinte Einladung nach Südfrankreich, um die genannten Themen in einem zu verbinden. Und nun fahre ich in die einbrechende Nacht, um eine gesponnene Idee als lebende Realität abzuholen.

Die erste Bewährungsprobe bekam Anna gleich nach später Ankunft am Flughafen. Um Mitternacht mit aufgeladenem Gepäck die erste Motorradfahrt durch das nächtliche Barcelona zum nördlich gelegenen Campingplatz. Am nächsten Morgen dann umpacken und die Honda reisefertig machen, bevor wir das erste Mal einen Strand aufsuchten. Anna erwies sich dabei als Energiebündel, das mit anpacken kann. So erwies sie sich in den kommenden Tagen nicht nur als attraktives Fotomodell, sondern auch als praktische Camperin, spontane Reisende und guter Scout im Aufspüren von gutem und preiswerten Esslokalen. Also ein richtiger Glücksfall als Reisepartnerin.

Die Route führte der Küste entlang, bis an die französische Cote d’Azur. Kleine Dörfer wechseln sich mit felsigen Küstenabschnitte und noblen High-Society Städte ab. Cannes, St. Raphael, Nice und Monaco sind einige der wohlklingenden Namen, dessen Ruf in die weite Welt der Schönen und Reichen hallt. Sie warten mit teuren Shoppingmeilen auf, aber auch mit Kiesstrände und herrlich blau bis türkisfarbenem Meer. Aber lassen wir einfach einige Bilder sprechen…

 

MOTORRADTOUR 2018: Spanien, Portugal, Andorra; BEST OF!

Die Iberische Halbinsel hatte ich schon einige Male durchquert. Jedoch meist auf der Ostseite, der Mittelmeerküste entlang. Dieses mal wollte ich einem Tipp eines Freundes folgen und durch die spanische Extremadura cruisen.

Vom kleinen Küstenort Tarifa führte meine Route nach Sevilla. Die berühmte und beliebte Stadt flirrte unter der Spätsommerhitze. Trotzdem unternahm ich einen kurzen Spaziergang durch die Altstadt. Viele Gassen und historische Denkmäler kannte ich von früheren Besuchen. Deshalb begnügte ich mich mit einem Rundgang und spazierte gemütlich an den wartenden Schlangen vor den Toren der Museen vorbei. Nach einem Kaffee ging’s weiter Richtung Norden bis ich spät nachmittags Merida erreichte. Erstaunt betrachtete ich das römische Aquädukt und freistehenden Säulen. Diese Fülle an römischen Erben hatte ich nicht erwartet. Auch der folgende Tag, der mich auf kurvenreichen Umwegen durch die Extremadura führte, wartete mit einigen Überraschungen auf. Nur weil sich Trujillo auf der Karte gut anhörte, wollte ich dort eine Kaffeepause einlegen. Dass ich dann durch kleine verwinkelte Gassen, steile, kopfsteingepflasterte Strässschen und zwischen dicken, mittelalterliche Mauern navigiere hatte ich mir nicht vorgestellt. Der Hauptplatz war voll wegen einer Charity Veranstaltung, liess mir keinen Platz für Kaffee, dafür einige extra Fotos.

Waldumrandete Seen und steile Felsen begleiteten mich auf dem Weg nach Salamanca. Salamanca sei schön, sagte man mir. Diese Aussage reichte mir um dort eine Übernachtung einzuplanen. Der unvorbereitete Spaziergang durch die Altstadt versetzte mich daher bei jeder Ecke in neues Erstaunen. Grosse und kleine Plätze, auf denen Veranstaltungen stattfinden, oder Menschen einfach nur zum Kaffee sitzen, riesige Kirchen und Kathedralen, eindrucksvolle Universitäten und eine altrömische Brücke, die vom Alter der Stadt zeugt.

Bereits am nächsten Tag wieder im Sattel. Auf nach Portugal. Auf meiner Landkarte sind entlang der Grenze Nationalparks verzeichnet, die viele Kurven versprechen. Und tatsächlich öffnen sich auch hier Täler mit Seen und bewaldeten Regionen vor meinen Augen. Angenehm warme Temperaturen begleiten mich Richtung Westen, bis ich die Atlantikküste bei Porto erreiche. Meine Augen weiten sich, als ich buchstäblich in eine Nebelwand zufahre. Innerhalb von Sekunden wechselt gleissendes Sonnenlicht in eine milchige Finsternis. Die Temperaturen stürzen genauso schnell um etwa 10°C und lassen mich zittern. Der Grund ist eine starke Kaltfront vom Meer her, die hier an der Küste auf warme, feuchte Luft trifft, erklärt man mir später. Nichtsdestotrotz geniesse ich Porto die nächsten Tage unter strahlend blauen Himmel. Zusammen mit einer Freundin, die sich zufällig auch in Porto befindet, erkundige ich die Stadt und einige Museen.

Der Norden Portugals wartet wieder mit einigen kurvenreiche Strecken auf, die ich nach einem Kaffeestop und kurzen Gang durch Braga unter die Räder nehme. Mein Ziel aber ist  der berühmte Wallfahrtsort Santiago de Compestela. Der neblige Morgen brachte eine düstere Atmosphere in die vielbesuchte, heilige Stadt. Pilger strömen durch die Gassen, versammeln sich vor dem Hauptportal der Kathedrale und lauschen den Informationen der Touristenführer oder ruhen sich am Rand des Platzes aus, selbstverständlich immer den Wanderstab und die Jakobsmuschel dabei. Das glänzende Gold in der Kathedrale verstärkt die düsteren Atmosphere nur noch.

Raus aus dem lebenden Relikt alter Pilgertage. Vorbei an den entgegen kommenden Gruppen von Wanderer und Pilgern. Durch das Galizien, wo erfrischende Bäche durch grüne Wäldern fliessen und das Meer an die Klippen Spaniens brausen. Eine Nacht gönnte ich mir am Strand unter Surfern, genoss einen herrlichen Sonnenuntergang, und -aufgang. Dann endlich erreichte ich die Hänge der Pyrenäen. Ein Zwischenstopp in Pamplona, dessen berühmt-berüchtigtes Stiertreiben durch die Gassen in ganzer Welt für Aufsehen sorgt. Hinauf ins erst hügelige Vorgebirge der Pyrenäen, wo unzählige Kurven immer höher führen. Vorbei an steinerne Kirchen und geblümten Häuser, über Steinbrücken und unter wolkenverhangenen Bergspitzen, bis die Sonne sich dahinter verbirgt und ich eine Campingmöglichkeit finde.

Der Besuch von Lourdes Grotte war nicht explizit geplant. So nah auf meiner Strecke, konnte ich es aber dann doch nicht ignorieren. Also parkte ich meine Honda neben elektrischen Miet-Rollstühle und stattete der riesigen Kirche über der Grotte einen Besuch ab. Eine lange Einkaufsstrasse voll von Souvenirläden, Devotialien und Wasserbehältern reihten sich bis ans Eingangstor. Dahinter reihten sich weniger Menschen zum Besuch der Grotte ein als erwartet. Deshalb stellte ich mich auch hinzu, folgte der Grottenwand, die von tausenden Händen ganz glatt geschliffen war, bestaunte die kleine Quelle, die hinter Plexiglas gesichert, sprudelte und gleich in Boden verschwand. Auf dem Weg hinaus kam ich an den Zapfstellen vorbei, wo Menschen mit grossen Wasserbehälter ihr heiliges Nass abfüllten. Wenn Seelen- und körperliches Heil nur so einfach abfüllen und einnehmen liesse, dachte ich beim Vorbeigehen.

Der vorläufig letzte Abschnitt führte nach Andorra, das Einkaufsparadies in den Pyrenäen. Zollfreie Ware werden in grossen Einkaufsstrassen verkauft. Grosse Werbeplakate versperren den Blick auf die herrlichen Berge, die klein gegen den hiesigen Kapitalismus wirken. Ich selber bin dem Reiz der „duty free“-Zone erlegen und verpasste meiner Honda einen Satz neue Reifen, die sowieso fällig geworden sind. Auf frischer Gummimischung kurvte ich gemütlich dem Meer entgegen, und fand es einige Kilometer nördlich von Barcelona. Mit den Füssen im Mittelmeer schaute ich den vorbeiziehenden Wolken nach, während hinter mir die Sonne hinter den Pyrenäen verschwand.

 

Motorradtour 2018: Marokko, best of!

Marokko, immer wieder erstaunt mich das Land mit seinen landschaftlichen und kulturellen Gegensätze. Von den grünen Hügeln im Norden, über das schroffe Atlasgebirge bis in den tiefen, sandigen Süden der Sahara. Durch staubige Dörfer, in denen verschleierte Frauen und spielende Kinder auf der Strasse spielen, an üppig grünen Oasen vorbei zu den grossen Städten, in denen die Moderne und die Tradition miteinander verschmelzen.

Überall im Lande kann man herrliche Kurvenstrecke finden, die jedes Motorradfahrerherz höher schlagen lässt. So auch die Bergststrecke von Al Hoceima nach Fes. Die winkligen Altstadtgassen wirken wie ein Labyrinth, in denen ein fremder schnell die Orientierung verliert. Wieder hinaus gefunden, quere ich die mächtigen Berge des Atlas. In tiefen Tälern leuchtet das Grün von Oasen hinauf, zeigen den Weg zu Dörfern und Übernachtungsplätzen. Dann aber kommt ein grosses Nichts. Die Wüste beginnt fast unmittelbar an den Südhänge des Gebirges. Eine gute Asphaltstrasse bringt die Reisenden durch die steinige Ebene. Hin und wieder tauchen Sanddünen auf, die immer mehr und höher werden. Der starke Wind weht ungehindert über die Ebene, bringt an manchen Stellen Sand auf die Fahrbahn. Als ich unvermittelt mit etwa 100 km/h auf solch eine versandete Strasse geriet, das schwer bepackte Motorrad gerade noch schlingernd durch die Gefahrenzone brachte, nahm ich die Warnschilder auch etwas ernster. Später versuchte ich meine neue, offroad-gepriesene Honda Africa Twin Adventure Sports ohne Gepäck im Gelände zu bewegen. Und ja, sie ist trotz ihrer Grösse und Gewicht für den geübten Fahrer ein erstaunliches Endurofahrzeug. Aber eben, für den geübten Fahrer. Ich hingegen bin auf meinen Motorradreisen höchstens auf Schotter gefahren, von dem ich immer möglichst schnell wieder runter wollte. Hier aber war die Gelegenheit mich etwas mehr dem Geländefahren anzunähern. Und das brauchte ich dann auch auf dem Weg zurück in die Berge. Grosse Regenfälle liessen trockene Bergbäche zu reissenden Flüssen anschwellen, zwangen mich zu Wasserdurchfahrten und auf losen Grund, wo die Strasse teilweise weggeschwemmt wurde.

Mehr als zehn Jahre sind vergangen, seit dem ich das erste Mal marokkanischen Boden betreten habe. Aus dieser Zeit waren immer noch Kontakte erhalten, die mittlerweile zu Freunde wurden. Nirgends auf dieser Welt erfuhr ich eine so grosse und selbstlose Gastfreundschaft, wie in diesem Land. Und so wurde auch dieses mal die Wiedersehen mit Freunden zu einem Fest. Ob in Tighrir, nah der Todhra-Schlucht, in Tafroute oder in Agadir, überall wo ich auf alte Bekannte stiess, wurde ich mit offenen Armen und Herzen  empfangen. Alte Geschichten wurden aus der Erinnerung geholt und neue dazu gefügt. Es wurde Minztee getrunken und Bäuche mit Tajine und Couscous gefüllt. Und wie immer, wurde der Abschied mit dem Versprechen versüsst, sich im nächsten Jahr wieder zu sehen, Inshallah.

Neben der herrlichen Landschaften darf man einige Städte nicht ausser acht lassen. Neben dem bereits erwähnten Fes besuchte ich auch Agadir, das mir Freunde dort näher brachten. Dann folgten die Küstenstadt Essaouira und das touristische Marrakesh, das trotz allem, immer wieder tolle Photosujets zeigt. Die Wasserfälle von Ouzoud wollte ich erst auslassen, weil ich dachte, ich würde genug Wasser von den Schweizer Alpen fallen sehen. Ein Schweizer Motorradfahrer, mit dem ich zuvor in Sidi Ifni einen gemütlichen und unterhaltsamen Abend zusammen verbracht hatte, legte mir aber diese Fälle ans Herz. Überzeugt hatte mich schliesslich das Argument, dass eine tolle, kurvenreiche Strecke dahinführe. Und er hatte Recht behalten. Die Fälle an und für sich waren bereits ein Besuch wert. Die, meist einheimischen, Besucher zu beobachten war aber genauso unterhaltsam. Die jungen Männer unterzogen sich Mutproben, in dem sie über Abschrankungen kletterten und möglichst nah am Abgrund posierten, oder von mehreren Metern hohen Klippen sprangen. Die jungen Frauen, adrett in Sonntagskleidern und Schmuck behangen, lächelten nett in die Kameras ihres Auserwählten. Kinder stoben die Treppen rauf und runter, oder planschten fröhlich im natürlichen Pool.

Der letzte wirkliche Stop galt Chefchouen. Diese Stadt im Riffgebirge wurde durch ihre blau getünchten Häuser berühmt. Dementsprechend nahm auch der Tourismus hier zu. Und trotzdem ist es immer noch ein Highlight, durch die Gassen zu schlendern, an einem Teehaus den Minztee zu schlürfen oder einfach das Blau der Stadt auf sich wirken zu lassen…