Zeitungsbericht

Das Interview mit dem ‚Eswatini Observer‘ brachten Ellen und mich tatsächlich in die Zeitung. Mit Fotos. Wenn auch Ellen die interessantere Interviewpartnerin ist, so freut es mich doch, dass mein Blog http://www.renebauer-photography.com erwähnt wurde. 😀

Incwala – Die Königszeremonie in Eswatini

Ein Schritt nach links, ein Schritt nach rechts, und jeder vierte wird gestampft, begleitet mit „shh-shh“-Geräusche. Die meisten Krieger gucken ernst nach vorne, doch als ich zögernd in ihre Reihe trete, machen sie bereitwillig Platz und erklären mir den simplen Ablauf der Schritte. Der junge Swazi rechts von mir will wisssen woher ich komme. Aus der Schweiz, antworte ich. „Ahh, Xhakaaa…„, grinst er mich an. Erstaunt nehme ich war, dass er deutlich mehr über diesen Schweizer Fussballer weiss, denn ich selber. Ein älterer Herr in der vorderen Reihe guckt ernst zurück und wir konzentrieren uns wieder auf die monotonen Tanzschritte.

Ich befinde mitten in der Incwala, einer der heiligsten und grössten Zeremonie des Königreich Eswatini. Der Höhepunkt des mehrtägigen Festes findet im Innern eines grossen Kraals mit bestimmt 100 Meter Durchmesser und drei Meter hoher Zaun aus dicken Holzästen und Stämme statt. Auf der einen Seite reihen sich die Swazi Krieger in ihren traditionellen Kleider auf. Dazu gehört das mit Stolz um die Hüfte getragene Leopardenfell, aus Kuhschwänze fabrizierten Umhang, ein Schild aus Kuhleder, ein Kopfschmuck mit kostbaren, bunten Federn und dunkle Stöcke, die übern Kopf geschwungen werden.

Auf der gegenüber liegenden Seite des Kraal stehen bunt gekleidete Frauen in Gruppen, ebenfalls tanzend und singend. Statt eines Stockes balancieren sie einen hellen Zweig in der Luft. Nach und nach betreten auch barbusige Frauen und Mädchen den Kraal, nur mit einem sehr kurzen Rock bekleidet, und tanzen auf die Männer zu und zurück.

Eigentlich ist es Ausländer nicht gestattet sich innerhalb diesen Kraals aufzuhalten. Und eigentlich wusste ich noch vor einigen Tage nicht mal über die Existenz dieser Zeremonie. Doch dann brachte mich Ellen, eine Reisefreundin, hier her und machte mich auch noch mit einigen Leuten bekannt. Neben dem Tourismus-Minister und einigen Presseleute, begegnen wir auch einem Piloten der königlichen Familie und dem königlichen Hoffotografen. Schnell lernen wir, dass es nicht nur im heiligen Innern des Kraals ein Fotoverbot herrscht, sondern auch nur diskret direkt vor dem Kraal Aufnahmen gemacht werden dürfen. Was wiederum kein Problem darstellte ist das Fotografieren auf dem Platz rundum, wo sich Frauen und Männer auf die Zeremonie vorbereiten oder auf ihren Einsatz warten.

Trotz generellem Verbot werden einige Ausländer in den Kraal zugelassen. Das geht aber nur mit einer Bewilligung. Auch einige akkreditierte Fotografen dürfen sich für eine kurze Zeit darin bewegen und Fotos machen. Der Hoffotograf bemühte sich für Ellen und mich um eine solche Bewilligung, was aber zeitlich zu kurzfristig war. Immerhin erreichte er, dass Ellen, auf der Frauenseite, und ich bei den Krieger, in den Kraal gelassen werden.

Es wird Zeit für den König von Eswantini, Mswati III, der in seiner ganzen Pracht und mit riesigem Schmuck die Szenerie betritt. Im Schlepptau seiner persönlichen Leibgarde, ebenfalls in traditionellem Kriegsgewand, schreitet er den Kraal ab, reiht, nur etwa 20 Meter von mir entfernt, sich bei seinen Krieger ein und stampft mit. Das geht über mehrere Stunden weiter, ohne dass sich wirklich grosse Variationen oder gar Aktionen erkennen liess. Dann, als sich die Kriegerschar in das Zentrum gestampft hatte, wurde ich höflich, aber bestimmt, gebeten, wie alle anderen Ausländer auch, den Kraal zu verlassen. Draussen fand ich Ellen, die ebenfalls aus ihrer Frauentanzgruppe ausgeschlossen wurde. Zusammen verlassen wir den königlich-heiligen Platz und nehmen eine reiche Erfahrung mehr mit. Und auch einige fotografische Impressionen…

Eswatini Jazz Festival

Eswatini, so nennt sich sich nun das ehemalige Swaziland. Neu ist aber nicht nur die Bezeichnung des afrikanischen Königreiches, sondern auch ein Jazzfestival, das ausgerechnet am Wochenende meines Ankunft stattfindet. Für die erste Austragung des Eswatini Jazz Festivals durfte ich mit viel Glück, und den Beziehungen einer guten Reisefreundin, in den Backstagebereich. Die Chance den Jazz nicht nur aus nächster Nähe zu hören, sondern auch noch fotografieren zu können, liess ich mir nicht entgehen.

Grosse Namen des lokalen und südafrikanischen Jazz’s wie Stimela, Don Laka and Jimmy Dludlu sind vertreten. Mit Inbrunst und Herzblut widmen sich die Jazzmusiker ihren Instrumenten, gehen in ihren Lieder auf und tauchen mit ihren Solo ins Publikum ein. Eine Freude diese wahre Musiker nicht nur zu hören, sondern auch zu sehen. Und zu fotografieren…

Zurück in Afrika…

Wie schlafend steht mein Landrover in der Ecke neben dem Farmhaus. Und da möchte er auch gern weiterschlafen. Die ersten Erweckungsversuche misslingen. Dank meinen Freunden auf der Farm ist schnell eine neue Batterie besorgt und dem Reisefahrzeug neues Leben eingehaucht.

Bevor’s aber richtig losgeht werde ich von meinen Freunden für’s Wochenende auf ihre ‚game farm‘ eingeladen. Sie erwarben diese privaten Wildtierpark etwa ein Jahr zuvor und nutzen ihn für ihre grosse Familie und Freunden. So kam ich ihn Genuss mit einigen Familienmitglieder und Freunde einige Tage dort zu verbringen. Mit einem aufmunterndem Lächeln wurde mir sogar der Schlüssel für das Safariauto gereicht. Natürlich konnte ich dem Angebot nicht widerstehen und führte die Gesellschaft durch den Busch auf der Suche nach wilden Tiere…