The Fringe Festival! Dreitausend Vorführungen in drei Wochen. Ungezählte Strassenkünstler, Musiker, Magier und Gaukler mit der Kulisse der Altstadt. Strassencafés, Restaurants and Bars bis in die Morgenstunden. Und eine Einladung einer Reisebekanntschaft. Acht Jahre war die letzte Begegnung her, doch es war mir als wäre es letzte Woche gewesen. Sie hätte mich gerne in ihrer Herberge übernachten lassen, versicherte sie mir, aber die ist nur für Frauen offen. Immerhin kam ich in den Genuss eine hausgemachte, vegetarische Lasagne in eben dieser Herberge im Kreise einer netten, weiblichen Gesellschaft einzunehmen. Der anschliessende Besuch eines satirischen Kabaretts verlief etwas komplikationsreicher. Mein gelbes T-Shirt schien aus der Menge zu leuchten und animierten den Bühnenkomiker immer wieder mich für irgendwelche Sprüche aufzufordern. Doch was will ich verirrter Schweizer mit ihrem Glasgow-, Manchester- oder was-weiss-ich-für-ein-Akzent erwidern? Kylie, meine Begleitung, schien mich zwei Tage später aus Schuldgefühl in eine weitere Vorstellung einzuladen. Dieses Mal war es eine unverfängliche Zirkusvorstellung mit Akrobatik, Gesang, Magier, Tanz und Varieté mit viel Haut …und ich trug dunkle Kleidung.
Über Stunden liess ich mich durch die vollen Strassen treiben, schnappte einige Tricks hier auf oder horchte einige Takte dort. Das Leben pulsierte, die Masse bewegte sich und bot unentwegt lustige, spannende, nachdenkliche Momente, die mal mit Kamera, mal nur mit einem Gedanken oder einem Blick eingefangen werden konnte. Einige Impressionen davon könnt ihr in der Foto Galerie sehen.