Zeitreisen in Trinidad

Ernesto sitzt im Schatten neben seinen Gummistiefel. Die müssen heisse Füsse machen, bemerke ich. Ja, aber auf dem Feld bin ich froh um die Stiefel, entgegnete er mir. Die Stadt endet abrupt bei einem alten Haus umgeben von Büschen und Bäumen. Pferdekarren ziehen vorbei, rattern über jahrhundertalte Pflasterwege. Pferde werden mitsamt Lasso vor den Häusern parkiert, wo auch ein Metzger stolz sein halbes Schwein zeigt und das Kuba beflaggte T-Shirt über den Wanst spannt. In diesem abgelegenenTeil der Stadt scheint die Zeit noch stehen geblieben zu sein. Je mehr man sich dem Plaza Mayor, dem zentralen Platz der Stadt, kommt, desto eher wirkt es museal, weniger lebendig. Die Geschichte wird noch in den Kolonialhäusern am Leben gehalten. Dank meiner Begleiterin, die mir das Spanische geduldig und perfekt übersetzt, bekomme ich einige geschichtliche Hintergründe samt Klatsch und Tratsch zu hören. Dies muss natürlich abends weiter bei einem Bier erörtert werden. Ein sturmartiger Regenguss hindert am Verlassen der Bar. Also nochmals hinsetzen und den Kellner rufen. „Una cerveza, por favor!“

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