Durch die Strassen wandern und Augen, vor allem aber auch die Ohren offen halten. Musik ertönt. Sich davon leiten lassen, auf einen Platz ankommen und sich dem Genuss der kubanischen Rhythmen hingeben. Cha-cha-cha oder Salsa, es zieht Menschen an. Im Parque Cespedes hört Oskar mit. Der junge Kubaner überrascht mich mit guten Deutschkenntnisse. Ein Onkel von ihm lebt in Deutschland, erzählt er mir. In seiner Sonnenbrille spiegelt sich die Kathedrale als ich mich von ihm verabschiede.
Nicht weit weg steht eine Band mitsamt einem Lochstreifen gesteuerter Orgel. Daneben spielen Männer und einige wenige Frauen Domino. Umrundet von Zuschauer werden sie beobachtet und angefeuert.
In der Mittagszeit wird es in den Quartierstrassen ruhiger. Im Schatten ist ein Frisör am Werk. Kinder spielen in Wasserlachen. Andere halten auf den Schulbänken eine kurze Siesta. Es ist fast so ruhig wie auf dem Friedhof Santa Ifegenia. Dort gucken bedächtig Marmorfiguren auf das Denkmal von Jose Marti, dem Dichter und Staatsheld. Auf dem Weg zurück zur Innenstadt fallen bunte quadratische Häuser auf. Geschenke vom grossen Freund Nicaragua, wie mir der Taxifahrer erklärt.
Bunte, fröhliche Töne locken gegen Abend wieder. Die Stadt erwacht zum Tanz, Essen und Trinken. Viva la vida!