OST-EUROPA-MOTORRADTOUR #13: Das Szechenyi Thermalbad in Budapest

Die Wahl war brutal einfach: Entweder auf dem Motorrad nass werden oder im warmen Nass in einem der berühmten Thermalbäder planschen. Ich suchte mir das Szechenyi Thermalbad aus. Schon der Name wirkt authentisch. Am Empfang bekam ich ein Magnetarmband und, für einen kleinen Aufpreis, eine winzige Privatkabine zugeteilt. Sofort eilte ich zum ersten Pool. Wohlige Wärme umschloss mich, liess mich in Tagträume sinken. Um nicht ganz tatenlos zu sein wollte ich ins nächste Becken wechseln, das Schwimmbecken. Dort wurde mir aber der Zugang verweigert. Nur mit Badekappen, wie ein Schild und der Bademeister streng darauf hinwiesen. Während Hunderte von Badegäste in der restlichen Badeanlage ihre Haare wild dem Wasser preisgeben durften, sogar, gegen das beschilderte Verbot, ihre Biergläser und Drinks ins Wasser nahmen, wurde im Schwimmbecken strikt auf Kopfhygiene geachtet. Kopfschüttelnd schlenderte ich in den Innenbereich, tauchte mal in das kühlere, dann wieder ins warme Becken. Unter Kuppeln dösend oder zwischen Säulen treibend vergeht die Zeit. Auch Sauna und Dampfbäder fehlten nicht. Bei dem sonntäglichen Andrang wirkten diese aber eher einem Bienenstock. Gruppen von jungen Touristen, vor allem aus England, wurden ihrem Ruf gerecht. Johlend traten die Neulinge in die Sauna, keuchten nach wenigen Minuten ob der Hitze und tauchten prustend ins Kaltwasserbecken. Ich traf sie dann wieder in den Aussenbäder, wo die Partygeneration von den wenigen Einheimischen konsternierte Blicke ernteten. Ich lehnte mich in einer ruhigen Ecke zurück bis die Dunkelheit über die Bäder hereinbrach. Für eine Weile noch genoss ich das besondere Abendlicht, das sich mit dem altgelbem Licht der Badeanstalt mischt, bevor ich, warm und wohlig, den Weg in mein Camp antrat.

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