OST-EUROPA-MOTORRADTOUR #26a: Chernobyl, zweiter Tag in der Geisterstadt

Pripyat, die Stadt die in unmittelbarer Nähe des Kernkraftwerks stand, hatte zur Zeit des Reaktorunfalls etwa 50’000 Einwohner. Es war ein weiterer Ausbau des Kraftwerkes im Gange und damit wäre die junge Stadt, gegründet 1970, auf mindestens 80’000 Einwohner angewachsen. Durch das Atomkraftwerk als guter Arbeitgeber war es eine prosperierende Stadt mit grosszügiger Infrastruktur und Angeboten. Der Supermarkt hatte vielfältigeres Sortiment, das Schwimmbad war in Olympiagrösse gebaut, viele Schulen und Sportplätze waren für mehr kinderreiche Jungfamilien ausgelegt. Ein Rummelplatz war eben gerade fertiggestellt worden und die Eröffnung für nur wenige Tage nach dem Unfall geplant. Unbenutzt nagt nun der Zahn der Zeit an der Vergnügungseinrichtungen. Anstatt ein Ort des Lachens und Vergnügens, wurde es zur Ikone des leisen, nuklearen Todes.