OST-EUROPA-MOTORRADTOUR #58: Dalmatien mit Trogir und Zadar

Wenn auch die Wassertemperaturen sanken, so lachte doch die Sonne und gab mir unterwegs herrliche Ausblicke auf die dalmatische Küste mit ihren wundervollen Inseln, Strände und Städte. Zwei weitere Orte, Trogir und Zadar, besuchte ich auf dem Weg nach Norden. Tagsüber laden angenehme Temperaturen zu einem Kaffee im Hafen ein, oder zu einem Stadtrundgang in der heisseren Mittagszeit. Am Abend winkt die Sonne zum Abschied zu und verschwindet mit einem Feuerzauber am Himmel.

OST-EUROPA-MOTORRADTOUR #56B: Sarajevo

Der Besuch der Hauptstadt von Bosnien und Herzegowina war erst nicht geplant. Das sonnige Herbstwetter und eine schöne Motorradroute führte mich dann doch dahin. Bereut hatte ich es bestimmt nicht, im Gegenteil, ich nahm mir vor nochmals dahin zu fahren. Die beeindruckende Stadt wartet mit viel alter und neueren Geschichte auf, kulinarische Eigenheiten und interessanten Bauten. Beim bosnischen Kaffee erzählt mir der Besitzer des Hostels einiges aus seinem Fundus über das Wissen der Stadt und Region. Aber auch der Spaziergang durch die Altstadt, mit seinen Handwerksmärkten, Kaffeehäuser, alten Karawanserei und sakralen Bauten, bestärkten mich eines Tages wieder zu kommen um mehr zu erfahren.

OST-EUROPA-MOTORRADTOUR #55: Dubrovnik

Die schiere Masse von Touristen schlägt mich fast wieder aus der Stadt. Wo man hinguckt sieht man Menschen. Sie stehen vor Kirchen, gehen gruppenweise durch die Gassen, schlürfen als Paare ihre Kaffees, lecken ihr tropfendes Eis, sitzen müde auf Sockeln von Statuen oder verbringen schwatzend die Zeit auf Treppen sitzend.

Dabei sah die Stadt von der Küstenstrasse so herrlich aus. Mächtig stehen ihre Mauern gegen das Meer. Doch bereits wenn man auf diesen Mauern herumgehen will, muss man tief in die Tasche greifen. Seit die mittelalterliche Stadt als Filmkulisse für eine berühmte Fernsehserie (Games of Thrones) herhalten musste, nahm nicht nur der Tourismus zu, sondern stiegen auch die Preise. Trotzdem gönnte ich mir einen Cappuccino mitten drin. Dann schlenderte ich weiter durch die Gassen, beobachtete eine Hochzeitspaar, und wunderte mich wie der Fotograf die Massen aus den Bildern freihält. Ich versuchte ebenfalls einige Eindrücke festzuhalten, scheiterte oft an Touristen, die ins Bild laufen. Erst nach einer Weile fand ich einige ruhigere Gassen, in denen ich die Stadt auf mich einwirken lassen konnte. Dann verschwand langsam die Sonne hinter dem Horizont und machte Platz für ein sanftes Abendrot, bis die blaue Nacht sich über die Stadt legte. Ruhiger wurde es aber nicht darin. Erst als ich die gewaltigen Stadtmauern hinter mir liess, umschloss mich die Ruhe der Nacht.

OST-EUROPA-MOTORRADTOUR #52: Kotor/Montenegro

Als ich vom angeblich einzigen Fjord ausserhalb Skandinaviens hörte, wusste ich, dass ich dorthin wollte. Was Kotor wirklich so einzigartig macht, war nicht nur die herrliche Bucht, sondern auch die uralte Altstadt, über der eine Festung wacht. Herumschlendern, Kirchen von innen und aussen bewundern und die zahlreichen Besuchergruppen von Kreuzfahrtschiffen beobachten, während ich Kaffee schlürfe. Kotor ist gemütlich.

OST-EUROPA-MOTORRADTOUR #48: Der Strand nach der Saison

Die zwei deutschen Jungs, die ich in Skopje getroffen hatte, fuhren zum Strand nach Paralia, südlich von Thessaloniki. Warum das Wochenende nicht auch am Strand verbringen, dachte ich, und fuhr ebenfalls hin. Gerade rechtzeitig um noch ein Bad im Meer in der abklingenden Nachmittagshitze zu nehmen. Am nächsten Tag kam erst gar keine Lust am Baden auf. Trüb, regnerisch und kalt zeigte sich der Herbst in Griechenland. Die wenigen Urlaubsgäste trauten sich nicht mehr aus ihren Hotel raus. Der Besitzer meiner Unterkunft, der sich hauptsächlich als Erfinder sieht, malträtierte mich mit seinen Ideen. Unter anderem stellte er mir seine, angeblich patentierte, Doppelgabel vor. Sie helfe Geschäftsleute schneller zu essen und so Zeit zu sparen, ist er überzeugt. Ich flüchtete nach draussen. In die trüben. leeren Gassen. An den einsamen Strand, wo eine steife Brise wehte. In geheizten Cafés mit guter Internetverbindung.

OST-EUROPA-MOTORRADTOUR #40: Eine Bergfestung in Bulgarien

Von der weiten Ebenen der Walachei überquerte ich die Donau und betrete, bzw. befahre, das 13. Land auf meiner Osteuropa-Tour. Bulgarien. Anstatt der gemächlich fliessenden Donau flussaufwärts zu folgen, beschloss ich einen Umweg in die Berge zu machen. Dort klebt am Hang der kleine Ort Veliko Tarnovo, dessen wechselreiche Geschichte bis zur Römerzeit zurück reicht. Das mittelalterliche anmutende Zentrum am Berg wird von einem idyllischen Fluss umschlossen. Auf der Spitze thront ein Burgareal mit mächtigen Mauern. Ich parkte kurz davor, beschloss aber dann doch, lieber die Pause bei einem Kaffee mit Ausblick zu nutzen. Der Cappuccino des „Panorama Restaurant“  schmeckte scheusslich. Aber man kann ja nicht alles im Leben haben, dachte ich und wendete mich dem wahrlich erhebenden Ausblick über den Ort und das Tal zu.

OST-EUROPA-MOTORRADTOUR #39: Der Charme von Bukarest

Der äussere Ring von Bukarest scheint aus grauen, eintönigen Plattenbauten zu bestehen. Das Herz von Bukarest bildet aber eine pittoreske Altstadt. Orthodoxe Kirchen, grosse Herrschaftshäuser und schön angelegte Stadtpärke. Ein riesiger Boulevard führt zum protzigen ‚Palast des Volkes‘, das vor allem einem Zweck zu dienen scheint: Das Volk mit schierer Grösse zu beeindrucken. Und das tut es auch. Ein monumentaler Bau, vor dem sich der einfache Mensch klein und nichtig vorkommt.

 

OST-EUROPA-MOTORRADTOUR #36: Die Burg Akkerman in Bilhorod-Dnistrovskyi

Die Stadt Bilhorod-Dnistrovskyi liegt südlich von Odessa am Schwarzen Meer. Eine strategische wichtige Position, die seit jeher besiedelt wurde. Darum ist es auch nicht verwunderlich, hier eine grosse Burganlage zu finden. Nach der Feriensaison ist es besonders ruhig und ich hatte die Anlage fast für mich alleine. Ich schlenderte also gemütlich darin herum, erklomm die Zinnen, kämpfte gegen anstürmende Drachen und befreite gefangen genommene Prinzessinnen…

Auf der Suche nach einem netten Cafe stoppte ich an einem Park, der die Helden vergangener Kriege huldigt. Kanonen und ein echter Radpanzer wurden neben vergoldetem Soldatendenkmal aufgestellt. Hier wird nicht an die Gräuel der Kriege erinnert und ermahnt, die Zukunft friedlicher zu gestalten, sondern propagiert den Heroismus und huldigt den Kampf.

 

OST-EUROPA-MOTORRADTOUR #35: Ans Schwarze Meer

Es drängte mich weiter zu kommen. Aus diesem unfreundlichen Hotel raus. Raus aus der Stadt. Ans Schwarze Meer, ohne grossen Hafen, dafür mit Sandstrand. Doch nach zwei Kilometer Fahrt streikte die Honda auf’s Neue. Mitten in der Kreuzung, auf den Tramschienen, ging der Motor aus und liesst sich nicht mehr starten. Auf den Bürgersteig geschoben, setze ich mich erst ins Café nebenan und checkte die Lage. Glücklicherweise gab’s nicht weit entfernt eine Honda-Werkstatt, die einen Bus vorbei schickte. Der Fahrer und ich waren soeben am Einladen, als spontan ein weiterer Motorradfahrer anhielt und mithalf. Ein weiteres Beispiel, wie ein verbindendes Element, hier das Motorradfahren, ein Zusammengehörigkeitsgefühl vermittelt. Wir sollten öfters nach Gemeinsamkeiten und Verbindendes schauen und weniger nach dem was uns unterscheidet und trennt.

Trotz allen philosophischen Überlegungen, der Fehler am Motorrad musste gefunden werden. Die anfängliche Vermutung, es liege an der Benzinpumpe, würde eine weitere Woche Warten auf das Ersatzteil bedeuten. Eine Woche, in der ich hoffte, viele Kilometer hinter mich zu bringen. Dann aber die Erleichterung; der Fehler lag an einem kleinen Schalter, der den elektrischen Zugang zur Benzinpumpe unterbrach, oder so. Egal, Hauptsache die Maschine läuft, ohne lange Wartezeiten, ohne grosse Kosten. Der Tag war zwar fast verloren, dafür gewann ich einen weiteren (Motorrad-)Freund mehr.

Eine gute Stunde Fahrt gen Süden liegen einige Orte direkt am Meer. Die Badesaison ist vorbei, dementsprechend verlassen wirkte die Gegend auch. Der Weg zur angepeilten Unterkunft, führte auf lose Schotterwege, die dann in Sand führten. Also die schwere Maschine mühsam drehen und weitersuchen. Immerhin war ich am Meer. Die Motorradstiefeln ausziehen und die Füsse ins kalte Schwarze Meer stellen. Kurz vor Sonnenuntergang fand ich doch noch ein Gästehaus. Und Abendessen. Und Bier. Alles wird gut.

OST-EUROPA-MOTORRADTOUR #34: Letzter Spaziergang durch Odessa

Ohne festes Ziel. Zum Hafen, wo die ganzen Kreuzfahrtschiffe einlaufen und von wo sich Touristengruppen in der Stadt verteilen. Der Strassen entlang, wo sich Halbstarke mit ihren Motorräder wichtig machen. Zu einem der Parks, wo sich Schachspieler duellieren und sich einer als Meister entpuppt. Durch Kaufhäuser, die nicht durch ihr Warenangebot beeindrucken, sondern durch ihre Architektur. An interessanten Statuen und schönen Frauen vorbei, die Geschichten aus der Vergangenheit und der Gegenwart erzählen. Ich kann nicht etwas heraus picken, was Odessa besonders macht. Aber wenn es was ist, dann ist es das Flair, das am Schwarzen Meer einzigartig ist.